Wichtige Cholesterinsenker

Hering, Makrele, Lachs
– Der Natur-Trick: Vor allem fette Kaltwasserfische wie Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch enthalten die speziellen Fettsäuren EPA und DHA (Eicosapentaensäure bzw. Docosahexaensäure), die zu den Omega-3-Fettsäuren gehören. Und diese Substanzen hemmen wiederum die Leber, Triglyzeride und das schädliche LDL-Cholesterin zu bilden. Gleichzeitig sorgen EPA und DHA dafür, dass schädliches LDL aus dem Blut transportiert wird.
– Richtig anwenden:
2 Mal wöchentlich 150 bis 200 g fetten Fisch essen oder auf Fischöl-Kapseln zurückgreifen (hochdosiert und „gut“ bei Stiftung Warentest: Das gesunde Plus Omega-3 Kapseln, ca. 6,90/60 Stk.).
– Effekt: Bis zu 25 Prozent weniger Triglyzeride.
– Quelle: Prof. D. Franzen, Langzeiteffekte von niedrig dosiertem Fischöl auf Serumlipide und Lipoproteine, erschienen in Medizinische Klinik.

Haferkleie
– Der Natur-Trick: Enthält neben wasserlöslichen Ballaststoffen, die schädliches Cholesterin im Darm binden, auch das Vitamin Nikotinsäure (18 mg). Die hemmt das Fettgewebe, Fettsäuren – vor allem Triglyzeride – freizusetzen.
Weitere gute Quellen für Nikotinsäure: Weizenkleie (18 mg), Sardinen (10 mg), Lachs (8 mg, schwarzer Tee (8 mg), Vollkornreis (5 mg), Champignons (5 mg), Forelle (3 mg), Cashewnuss (2 mg).
– Richtig anwenden: Täglich 2 bis 3 EL Weizenkleie essen, z.B. in Müsli oder Joghurt einrühren (dazu mindestens 1 großes Glas Wasser trinken).
– Effekt: Bis zu 21 Prozent weniger LDL-Cholesterin. Quelle: Prof. V. Schulz & Prof. R. Hänsel: Rationale Phytotherapie, Springer.

Artischocken
– Der Natur-Trick: Artischocken hemmen wirksam ein Enzym, das die Leber braucht, um Cholesterin zu produzieren. Und sie regen die Produktion von Gallenflüssigkeit an, die dadurch „dünnflüssiger“ wird und zugleich weniger Cholesterin enthält.
– Richtig anwenden: Täglich eine Portion Artischocken essen oder – und das ist wesentlich alltagstauglicher – täglich 6 g eines getrockneten Artischocken-Extrakts aus der Apotheke (z.B. Hepar SL forte, ca. 56 Euro/200 Stk.) einnehmen.
– Effekt: Bis zu 20 Prozent weniger LDL-Cholesterin. Quelle: Studie von Dr. Volker Schmiedel.

Flohsamen
– Der Natur-Trick: Extrem viele wasserlösliche Ballaststoffe sind darin enthalten. Die binden im Dickdarm Gallensäure, die wiederum viel Cholesterin enthält. Flohsamen sorgen so dafür, dass Cholesterin den Körper verlässt, statt über die Darmwände zurück in den Blutkreislauf zu gelangen. Gilt auch für Leinsamen, Weizenkleie, Vollkornbrot und Vollkornnudeln. Allerdings: Um den gleichen Effekt zu erzielen muss man z.B. 100 g Haferflocken essen statt nur 7 g Flohsamen. Tipp: In der Apotheke nach Plantago-ovata-Samenschalen fragen (ca. 12 Euro/500 g), so lautet die botanische Bezeichnung von Flohsamen.
– Richtig anwenden:
2 bis 3 Mal am Tag ca. 5 g Flohsamen zu den Hauptmahlzeiten in ein Getränk rühren und trinken.
– Effekt: Senkt das schädliche LDL-Cholesterin um bis zu 15 Prozent. Quelle: Prof. U. Mittmann: Indische Flohsamen – mehr als Laxanzien; Deutsche Apotheker Zeitung.

Knoblauch
– Der Natur-Trick: Vor allem die Substanz Alliin darin sorgt dafür, dass die Leber weniger Cholesterin produziert. Wichtig: Knoblauch wirkt nur roh! Man muss den etwas strengen Geruch also – leider – in Kauf nehmen. Das gilt übrigens auch für Kapseln aus der Apotheke: Der ausgedünstete Duft ist ein sicheres Zeichen, dass die Kapseln genug Inhaltsstoffe haben, die wirken.
– Richtig anwenden: Täglich 2 große Zehen Knoblauch roh verzehren oder so viele Kapseln (z.B. beni-cur, ca. 22 Euro/200 Stk.), dass man insgesamt 1200 mg Knoblauchpulver täglich aufnimmt.
– Effekt: Bis zu 15 Prozent weniger LDL-Cholesterin. Quelle: National Center for Complementary and Alternative Medicine, USA.

Walnüsse
– Der Natur-Trick: Walnüsse liefern pflanzliches Omega-3, aus dem der Körper jene Fettsäuren bilden kann, die fette Fische reichlich enthalten. Ähnlich wirken auch pflanzliche Öle, vor allem Lein-, Oliven- und Rapsöl.Walnüsse enthalten zusätzlich Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die antientzündlich wirken und die Gefäße zudem vor Verkalkung schützen. Nahezu identisch wirken auch Mandeln und Haselnüsse.
– Richtig anwenden: Eine Handvoll Walnüsse (50 g) täglich (keine Sorge, diese Menge macht nicht dick!).
– Effekt: Bis zu 7 Prozent weniger LDL-Cholesterin. Quelle: The American Journal of Clinical Nutrition.

Soja
– Der Natur-Trick: Wirkt gleich dreifach gegen zu hohes Cholesterin: mit Eiweiß, hormonähnlichen Pflanzenstoffen (sog. Phytoöstrogenen) und Lecithin – spezielle Begleitstoffe von Fett. Dieses Trio sorgt für schnelleren Abbau des schädlichen LDLs bzw. dafür, dass der Körper weniger davon produziert. Lecithin ist außerdem sehr wichtig für die Hirn- und Nervenfunktion!
– Richtig anwenden: Täglich eine Portion Soja essen, etwa Sojabohnen, Tofu-Bratlinge, Müsli mit Soja-Milch.
– Effekt: Etwa 5 Prozent weniger LDL-Cholesterin. Quelle: James W. Anderson, Endokrinologe an der University of Kentucky, USA. Bernd Bücheler